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Wir müssen nicht das Klima retten, sondern uns. Der Erde dürfte es egal sein, ob es Menschen gibt oder nicht. Was ändert sich gerade:

Temperatur
Niederschlag
Extreme Witterung – Extremwetter Ereignisse
Länge der Vegetationsperiode
Der Klimawandel schreitet auch im Siegerland voran. Die Trockenheit macht unserem Wald zu schaffen. Wenn wir so weiter machen wie bisher werden die lokalen Temperaturen neue Rekordwerte erreichen. Leider tragen wir mit der Aufarbeitung des „Käferholzes“ (großflächige Abholzung) dazu bei. Die gerodeten Flächen heizen sich mehr auf, als ein kühler Fichtenwald. Die Gefahr von Waldbränden steigt. Wir sind darum bemüht brachliegende Flächen so schnell wie möglich, nicht überstürzt aber mit Sachverstand, wieder aufzuforsten (siehe Frühjahrspflanzung im nächsten Abschnitt).
Temperatur


Der Dürremonitor vom Helmholtz Zentrum liefert täglich flächendeckende Informationen zum Bodenfeuchtezustand in Deutschland. Quelle
Extrem Temperaturen



Waldbauliches Handeln im Klimawandel
Der Kohlendioxid-Gehalt (CO2) lag bei Christi Geburt bei etwa 300ppm. Heute liegt er bei 430 ppm. Das Klimaziel liegt 2045 bei 460 ppm Kohlendioxid.Dabei steigen schon jetzt die Temperaturen in Griechenland auf über 44 Grad. In USA fallen sie auf – 51 Grad. Dürrejahre in 2018, 2019, 2020 und 2022. Niederschläge im Aartal und die Flutkatastrophe 2024 in Valencia.
Beim Klima gehen wir von nur einem Mittelwert aus. Das Klima ist allerdings nicht das Problem, sondern das Wetter. Es ändern sich die Temperaturen, die Niederschlagsmenge, die Niederschlagsverteilung, die Bewölkung, der Meeresspiegel, die Windgeschwindigkeit, die Eisbedeckung, etc.. Für Niederdielfen wird sich geografisch gesehen nichts verändern. Wir werden weiterhin Schnee schaufeln, Niederschläge und Frost haben.
Der Klimawandel für den Wald ist von uns verursacht. Wir können ihn auch wieder stoppen (sollten es versuchen). Die Natur ist ergebnisoffen. Sie wird sich nicht selbst heilen können. Eine Wüste ist nicht krank oder heil, sie ist einfach nur Wüste.
Die Klimazonen werden sich nicht verschieben, wir werden etwas Neues bekommen und die Geschwindigkeit des Wandels übertrifft die Anpassungsfähigkeit der Ökosysteme. Vor diesem Hintergrund müssen wir unseren Wald anpassen, Baumarten pflanzen die zum vorhandenen Ökosystem passen. Z.B. Atlaszedern oder Eichen aus Rumänien die genetisch zu unseren Bäumen passen. Nach dem Pflanzen müssen die Setzlinge gegen Verbiss geschützt werden. Darum ist eine gute Zusammenarbeit mit den Jägern wichtig. Sie sollten so viel Wild schießen wie möglich, damit der Wald wächst. Weiterhin muss der junge Wald (auch untergepflanzt) gepflegt und die älteren Bestände durchforstet werden, damit sich ein gesunder junger Dauermischwald entwickeln kann.
Extrem Niederschlag




Durch die Klimaveränderung werden Regenfälle über einen längeren Zeitraum ausbleiben bzw. sich zeitlich verschieben. Statt dessen werden die Starkregenereignisse mit extremen Regenfällen in kürzester Zeit zunehmen (einhergehend mit Starkwindboen). Sturzfluten, Bodenerorion und Hangrutschungen sind auch in der WGNdd möglich. Für den Hochwasserschutz würde ich in den Niederungen Paulownia empfehlen. Er wächst schnell, in 15 Jahren ca. 15m, hat ein weitreichendes Wurzelsystem das auch hervorragend Wasser aufnehmen und speichern kann.





Für Neuaufforstungen ist bei abnehmenden Niederschlägen die Kenntnis der Bodenbeschaffenheit, der Wasserspeicherfähigkeit des Bodens und der Stand des Grundwassers von entscheidender Bedeutung. Desweiteren werden wir Sonneneinstrahlung, Windrichtung (Windgeschwindigkeiten / Kuppenlage), etc. berücksichtigen.
Extreme Starkregenereignisse könnten auch in Dielfen zu großen Schäden führen



EIn Hochwasseratlas befindet sich im Aufbau Gewitter, Wetterwarnung, Gewässernetz, Pegelstände
Extrem Wetter / Sturm






Bereits Windböen wie Anfang März mit etwa 100 – 120 km/Std. führten auch bei uns zu Windbruchschäden. Der fehlende Windschutz durch eingeschlagene Käferfichten an exponierter Lage und die Schädigung der Bäume durch zu geringen Niederschlag (Wurzelschädigung, Borkenkäfer) begünstigen bei Extremwetterereignissen die Windbruchschäden in der WGNdd. Stärkere Stürme sind wahrscheinlich.
Schneebruch
Die Waldgenossenschaft Niederdielfen kontrolliert regelmäßig die Baumkronen und kommt ihrer Verkehrssicherungspflicht nach. Wir arbeiten umgestürzte Bäume und überhängende Äste so schnell wie möglich auf. Waldbesucher sind gerade bei Schneebruch oder Sturmgefahr noch mehr für ihre eigene Sicherheit verantwortlich. Die Waldgenossenschaft haftet nicht für waldtypische Gefahren (Umstürzen von Bäumen, herabstürzen von Totholz, …) auf Waldwegen.














Zur These „Wir müssen uns (die Gesellschaft und den Raum in dem wir leben) an das künftige Klima und die damit verbundenen Folgen anpassen!“, der EnergieAgentur.NRW halte ich gar nichts. Es sieht so aus, als ob man auf administrativer Ebene den Kampf ums Klima schon aufgegeben hat. Konkrete Maßnahmen sind gefragt!
